Hormonelle Einflüsse und Blutdruck
Hormonelle Einflüsse und Blutdruck
Altmodischer Witz, der heute als geschmacklos gilt: Hormonschwankungen bei Frauen seien wie Wetterphänomene: Morgens heiter, mittags stürmisch, nachmittags ein kurzer Tränenregen, und abends Sonnenschein mit gelegentlichem Donnergrollen. Man wisse nie genau, was kommt – aber spannend bleibe es immer!
Sicher fordern wir Frauen heutzutage ein, dass unsere Emotionen und Meinungen ernst genommen werden und nicht auf Hormonschwankungen geschoben werden.
Trotzdem gehören diese Hormonschwankungen zu unserem Leben als Frau und sie haben definitiv einen Einfluss auf den Blutdruck.
- Menstruationszyklus: Viele jüngere Frauen mit Bluthochdruck berichten, dass ihre Blutdruckwerte zuverlässig in der zweiten Zyklushälfte höher seien. Und das ist richtig: Der Blutdruck kann während des Menstruationszyklus schwanken, da Östrogen und Progesteron den Gefäßtonus beeinflussen. In der Lutealphase (zweite Zyklushälfte) ist der Blutdruck häufig etwas höher. Der Unterschied ist aber meist nicht so gravierend, dass die Medikation angepasst werden müsste.
- Antibabypille: Auch das ist wichtig zu wissen: Bei 1-5% der Frauen, die die "Pille" einnehmen, führt diese zu erhöhtem Blutdruck. Deshalb ist auch für Frauen, die die Pille einnehmen regelmäßiges Messen sinnvoll. Solltest du zu den Frauen gehören, deren Blutdruck unter der Pille ansteigt, sprich mit deinem Frauenarzt über andere Möglichkeiten der Empfängnisverhütung.
- Menopause: Mit abnehmendem Östrogenspiegel in den Wechseljahren steigt bei vielen Frauen das Risiko für Bluthochdruck, da Östrogen normalerweise gefäßerweiternd wirkt und ein Mangel den Blutdruck erhöhen kann. Deshalb sollte jede Frau ab 40 ihren Blutdruck kennen. Ein erhöhter Blutdruck sollte sowohl mit dem Hausarzt als auch mit der Frauenärztin oder dem Frauenarzt besprochen werden.
- Schwangerschaft: Informationen zu Blutdruckeinstellung in der Schwangerschaft findest du hier.
Fazit: Zusammenfassend finde ich, dass wir Frauen den Herausforderungen von Hormonschwankungen mit bemerkenswerter Stärke und Anpassungsfähigkeit begegnen und heutzutage auch bei Bedarf auf eine angemessene medizinische Behandlung bestehen. Ob quälende Periodenkrämpfe, Null-Bock-Laune in der Teenagerzeit, geschwollene Beine während der Schwangerschaft, Kopfschmerzen als PMS-Symptom oder Schweißausbrüche in den Wechseljahren – all das meistern wir, und finden Lösungen, wie wir damit umgehen wollen.
Vielleicht liegt gerade darin der Grund, warum wir im Leben, ähnlich wie bei Wetterphänomenen, immer wieder zeigen, dass wir selbst den heftigsten "Sturmfronten" gewachsen sind.
